Berndt von Staden

deutscher Diplomat und Regierungsbeamter; ab 1951 Diplomat im Auswärtigen Dienst, davon ab 1958 bei der EWG, ab 1963 in Washington und ab 1968 Unterabteilungsleiter in Bonn; Leiter der Politischen Abteilung II 1970-1973, Botschafter in Washington 1973-1979, Abteilungsleiter im Bundeskanzleramt 1979-1981 und Staatssekretär des Auswärtigen Amtes 1981-1983

* 24. Juni 1919 Rostock

† 17. Oktober 2014 Ludwigsburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 18/2015

vom 28. April 2015 (cs)

Herkunft

Berndt Robert Alexander Michael von Staden, evang., entstammte einer deutsch-baltischen Adelsfamilie in Estland. Sein Vater, der Jurist Richard v. Staden, hatte Großgrundbesitz geerbt, in erster Linie Gut Duckershof im Kreis Dorpat. St.s Mutter Camilla kam väterlicherseits aus der Familie v. Voigt, die zum Beamtenadel gehörte, mütterlicherseits waren ihre Vorfahren, die Girgensohns, meist Pfarrer, Ärzte oder Lehrer.

St. wurde im mecklenburgischen Rostock geboren, wohin seine Mutter wegen des Unabhängigkeitskrieges im Baltikum zur Niederkunft gezogen war. Das seit dem Hochmittelalter auch von Deutschen besiedelte Estland war ab 1721 russische Provinz. Am Ende des Ersten Weltkriegs und nach Ausbruch der Russischen Revolution erfolgte 1918 die Proklamation der Unabhängigkeit, dann - nach Abzug der Sowjets - bis 1919 eine deutsche Besatzung und danach der Unabhängigkeitskrieg, an dem St.s Vater teilnahm. 1920 anerkannte die UdSSR die Souveränität ...